Spicy. Verletzlich. Echt. Und endlich ich.

🌧️ Ich bin barfuß im Regen. Und irgendwie heilt es.


Es gibt ab und an Zeiten, da denke ich, ich bin kaputt.

Nicht so ein bisschen “Ich hab einen schlechten Tag”-kaputt.

Sondern “Ich hab mir gerade mit der Pinzette alle eingewachsenen Haare gezupft und weiß nicht mal warum”-kaputt. Oder „Ich zupfe meine komplette Haut wund“ kaputt.

Aber was, wenn ich gar nicht kaputt bin, sondern einfach nur dabei, mich zu regulieren?


Dieser Blogpost ist eine Liebeserklärung.

An mein inneres Teenie-Ich.

An mein wildes, rebellisches, sinnliches, überlebendes Selbst.

An meine nackten Füße im Regen.

Und an alle, die nicht erwachsen werden, sondern heilen.


🔍 Kapitel 1: Warum ich meine Haut „bearbeitet“ habe

Ich hab’s gemacht.

Gezupft. Gequetscht. Geritzt. Immer wieder.

An den Schultern. Den Brüsten. Den Beinen. Im Gesicht.

Nicht, weil ich eitel war.

Nicht, weil ich mich hasste.

Sondern weil ich nicht wusste, wohin mit all dem, was in mir war.


Stress? → Haut.

Wut? → Haut.

Leere? → Haut.

Ich hab nie gelernt, mich zu beruhigen. Also hat mein Körper das für mich übernommen, mit Narben, Rötungen und Dopamin.

Heute weiß ich: Das war Regulation. Primitive, rohe, kluge Regulation. Mein Nervensystem hat überlebt. Und dafür danke ich ihm. Auch wenn’s weh tat.



🧠 Kapitel 2: Skin Picking & Selbstverletzung: wo ist der Unterschied?

Vielleicht gar nicht so groß.

Vielleicht ist das eine nur ein sanfteres Echo vom anderen.

Ich hab irgendwann angefangen zu ritzen. Auf dem Gymnasium. Als Außenseiterin. Als große Schwester von sieben. Als das stille, uncoole Mädchen mit zu vielen Gefühlen, den ungewöhnlichen Stil und zu wenig Halt.

Ich hab mich nicht geschnitten, weil ich sterben wollte.

Sondern weil ich SPÜREN wollte, dass ich noch da bin.

Der Schmerz war wenigstens ehrlich.

Der Schmerz war wenigstens meins.


Heute spür ich lieber barfuß den Regen auf dem Asphalt.

Aber ich werd nie vergessen, wie wichtig diese Narben mal waren.





🧚‍♀️ Kapitel 3: Peter Pan mit Steuererklärung

Ich bin 30.

Hab Kinder.

Muss arbeiten und jedes Jahr die verdammte Steuererklärung machen.

Und steh trotzdem regelmäßig mitten im Regen und denk mir:

„Ich will nie erwachsen werden. Und das ist okay.“

Ich kleb mir Sticker ins Journal. Ich heule bei Anime-Intros. Ich tanze mit glitzernden Füßen in der Küche und nenn’s: „Montagsheilung.“

Ich bin nicht kindisch. Oder vielleicht doch, aber das ist okay.

Ich bin verdammt nochmal vollständig.

Ich bin die Erwachsene, die mein Teenie-Ich damals gebraucht hätte.


Und ja, manchmal bin ich zu frech, zu bunt, zu sexy, zu wild.

Aber das bin ICH. Nicht langweilig. Nicht angepasst. Nicht untergegangen.






🌧️ Kapitel 4: Barfuß im Regen = my kind of Therapie

Gestern war so ein Tag.

Ich stand draußen. Regen. Nasse Haut. Keine Schuhe. Nur ich. Und dieser Moment.


Und plötzlich war da dieser Gedanke:

„Andere suchen Schutz, ich such die größte Pfütze.“

Der Regen hat mich angefasst, wie es niemand anders gerade tat.

Zärtlich. Ehrlich. Ganzkörperlich.

Ich lächle. Und ich friere. Und ich lebe.






🫶 Was lernen wir daraus?

  1. Kompensationsstrategien sind keine Schwäche, sie sind Überlebenskunst.
  2. Dein inneres Kind will nicht die Kontrolle, es will gesehen werden.
  3. Du musst nicht aufhören, zu träumen, nur weil du Rechnungen zahlst.
  4. Manche Narben sind Wegweiser. Nicht Makel.
  5. Barfuß im Regen zu stehen kann mehr heilen als jede Therapiestunde.




💖 Fazit: Ich bin kein Fehler. Ich bin ein Gedicht.

Ich bin die, die Pickel gequetscht hat, weil sie Nähe brauchte.

Ich bin die, die sich geritzt hat, weil sie unsichtbar war.

Ich bin die, die heute tanzt, lacht, weint, glitzert und sexy ist, nicht trotz allem, sondern genau deswegen.

Wenn du dich jemals gefragt hast, warum du so bist, wie du bist: Vielleicht, weil du ein verdammter Regenbogen auf zwei Beinen bist.

Mit Narben. Mit Chaos. Mit zu viel Gefühl.

Aber genau deshalb wunderschön.






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